Redebeitrag der Vernetzung der Akelius-Mieter*innen zum Aktionstag der Seebrücke am 5.4.2020
Akelius macht Jahr für Jahr durch das Spekulieren mit unser aller Grundbedürfnis nach Wohnen Millionengewinne. Das Geschäftsmodell des Konzerns fokussiert das dauerhafte Verschieben von bezahlbaren Wohnraum ins Hochpreissegment. Mittel zum Zweck sind völlig überzogene Modernisierungen und der – meist mehr und selten weniger – erzwungene Austausch aller Mieter*innen innerhalb von 10 bis 15 Jahren.
Die Folge: Leerstand! Erst stehen die Wohnungen vor den Modernisierungen leer, weil sie im Modernisierungsstau feststecken. Danach, weil sie zu teuer sind. Häufig zieht sich der Leerstand über Monate oder gar Jahre hin. Seit dem Mietendeckel hat sich bei Akelius sogar noch mehr Leerstand aufgebaut, denn der Konzern verweigert schlichtweg Vermietungen zur regulierten Miete.
Zur selben Zeit sitzen auf den griechischen Inseln 40.000 Geflüchtete in überfüllten Lagern unter katastrophalen Bedingungen fest. Menschenrechte werden auf vielfältige Weise gebrochen. Notwendiger Schutz vor Corona ist für diese Menschen unmöglich. Tatenlos zuschauen bedeutet ihr Sterben billigend in Kauf zu nehmen.
Vor zwei Tagen hat Akelius beschlossen rund 117 Millionen Euro Dividende auszuschütten. Aufgrund des Konzerngeflechts fließen diese Millionen zum größten Teil über private Stiftungen mit Sitz auf den Bahamas in den eigenen Konzern zurück. Diese Millionen sind kein achtbar verdientes Geld, sondern Spekulationsgewinne. Dafür wurden Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben. Dafür wurden Steuern vermieden. Dafür wurde bezahlbarer Wohnraum zerstört.
Das alles muss sofort aufhören! Das Spekulieren mit Wohnraum muss sofort gestoppt werden. Akelius muss endlich enteignet werden, damit wir alle gemeinsam über das Grundbedürfnis Wohnraum bestimmen können. Schluss mit den Millionen-Profiten aus dem Spekulieren mit unseren Grundbedürfnissen und durch Steuervermeidung!
Gerade in Zeiten von Corona ist kaum etwas wichtiger als eine Wohnung. Der spekulative Leerstand bei Akelius ist in den heutigen Zeiten nicht mehr hinnehmbar! Die Wohnungen müssen sofort an Menschen vergeben werden, die sie dringend brauchen – darunter die Geflüchteten in den griechischen Lagern.
Holt die Geflüchteten aus den überfüllten Lagern und gebt ihnen Wohnungen!
Wir haben Platz!
Wir sind solidarisch!
Refugees welcome – Akelius not welcome!
Beispiele für aktuellen spekulativen Leerstand bei Akelius:
- Bachstraße 4
- Bastianstraße 5
- Boddinstraße 65
- Braunschweiger Straße 47
- Czeminskistraße 7
- Essener Straße 2
- Hansa Ufer 5
- Jonasstraße 21
- Kaiserdamm 21
- Neue Roßstraße 20
- Reichenberger Straße 72a und 52
- Sonnenallee 99
- Spenerstraße 38
- Vorbergstraße 1 Ecke Hauptstraße 10