Zu verschiedenen Anlässen halten wir Reden (z.B. auf Demos), Vorträge (z.B. auf Infoveranstaltungen) oder verfassen Erklärungen (z.B. als Soli-Erklärung). Alle diese Texte drücken unsere Positionen aus und können frei verwendet und vervielfältigt werden. Im Folgenden unsere jüngsten Aktionen (eine ausführliche Dokumentation gibt es in unserem Forum).
[29.09.2019] Redebeitrag bei Kundgebung vor der Akelius-Zentrale
Zuerst einmal ein herzliches Hallo von uns, der Vernetzung der Akelius Mieterinnen, an alle hier auf der Kundgebung und Danke, dass ihr unseren Protest gegen Akelius unterstützt! Wir stehen heute das dritte Mail hier. Das erste Mal letzten Sommer in Solidarität mit dem MietenMove in Hamburg, und da auch ganz besonders mit den hamburger Akelius-Mieterinnen. Das zweite Mal dieses Frühjahr während der Aktionstage vor der großen Mietenwahnsinn-Demo am 6. April. Damals um öffentlich auf den Mietpreistreiber Akelius aufmerksam zu machen und vor lauter Vorfreude auf die Enteignungskampagne. Heute stehen wir hier, weil Akelius das Kleingewerbe unserer Stadt mit Füßen tritt. Das Kleingewerbe sind aber auch wir, unsere Versorgungsinfrastruktur und unsere Arbeitsplätze!
Diesen Gewerbehof hier im Erkelenzdamm 11-13 hat Akelius 2014 gekauft und den 40 Künstler*innen, den Ateliergemeinschaften, dem Kulturverein, der Druckerei und den anderen Gewerbetreibenden gekündigt. Entstanden ist stattdessen ein exklusiver und luxuriöser Firmensitz mit eigener Kita, Sauna, Fitnessstudio, Restaurant, Bibliothek inkl. Hängematte, Dachterrasse und Lounges zum Fußball gucken. Akelius kaufte für 13 Mill. Euro und stach sozial orientierte Mitbewerber einfach mit ein paar Millionen mehr aus. Die Manager hätten sich angeblich „in das Gebäude verliebt“ und auf das Schicksal der von ihnen Vertriebenen könnten sie keine Rücksicht nehmen, denn sie seien „nur der Rendite ihrer Aktionäre verpflichtet“. Letztes Jahr ist der Konzern mit seiner Deutschlandzentrale hier eingezogen und residiert nun im Herzen von Kreuzberg. Wir finden das ekelhaft!
Die Verdrängung von Kleingewerbe hat sich Akelius inzwischen zur Methode gemacht. Denn durch die Umwandlung von Gewerbeeinheiten in Kleinstwohnungen kann Akelius die Mieteinnahmen rasant steigern. In der Nehringstraße 11 in Charlottenburg hat Akelius auf diesem Weg 600% mehr
Miete rausgeschlagen. Dafür mussten 3 Kleingewerbe gehen und gekommen sind 4 Miniwohnungen, teilweise unter 20 Quadratmetern groß. Die Mieten in den Erdgeschosswohnungen, die Akelius in dem Haus dort jetzt abruft, liegen bei bis zu 38 € pro Quadratmeter. Damit ist klar: Wir brauchen weder Akelius noch solche Mieten! Die Häuser haben wir mit unserer Miete außerdem sowieso schon längst abgezahlt und wie wir wohnen wollen, entscheiden wir selbst!
Doch wir brauchen das Kleingewerbe! Denn wenn der Lebensmittelladen, die Kita und unsere Lieblingskneipe nicht mehr fußläufig erreichbar sind, haben wir ein großes Problem. Dann ist das Wohnen hier kaum noch zu organisieren. Dann müssen wir zusätzlich viel Zeit aufbringen um unseren Bedarf an Alltäglichem zu organisieren. Wir haben keine Orte mehr unsere sozialen Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Und wegen der zusätzlichen Transportwege wird die Umwelt noch mehr belastet als ohnehin schon. Akelius ist nämlich auch aus ökologischer Perspektive ein Problem. Modernisiert wird nicht energetisch, sondern ausschließlich profitorientiert. Andere Behauptungen des Konzerns, der platte Instandhaltung als energetische Modernisierung verkauft, sind Quatsch.
Wir fordern: die Einhaltung der Mietpreisbremse ohne Ausnahmen! Modernisierung darf nicht zur Umgehung der Mietpreisbremse führen! Wir fordern einen echten Schutz des Kleingewerbes! Wir fordern den Stopp und die Rückumwandlung von Eigentumswohnungen in Mietwohnungen! Wir fordern ein generelles Verbot von Kündigungen auf Eigenbedarf!
Und ganz generell fordern wir einen starken und lückenlosen Mietendeckel, die Enteignung von Deutsche Wohnen, Akelius & Co. und die Vergesellschaftung unserer Häuser!
Akelius auflösen! Kündigungen stoppen! Miete senken! Häuser in Selbstverwaltung übernehmen!
[29.09.2019] Redebeitrag bei der Videokundgebung vor der Reiche 73
Zuerst einmal ein herzliches Hallo von uns, der Vernetzung der Akelius-Mieterinnen, an alle hier auf der Videokundgebung! Wir kommen gerade von einer Kundgebung vor der Akelius-Zentrale am Erkelenzdamm 11-13. Dort haben wir gegen das Geschäftsgebaren von Akelius und vor allem für den Schutz von Kleingewerbe protestiert. Denn Akelius brüstet sich in seinem Geschäftsbericht vom letzten Jahr mit 600% Mietsteigerung nach der Umwandlung von Gewerbe in Wohnungen in der Nehringstraße 11 in Charlottenburg. Die Mieten in Erdgeschosswohnungen, die Akelius dort jetzt abruft, liegen bei bis zu 38 € pro Quadratmeter. Hier im Reichenberger Kiez besitzt Akelius mindestens 9 Häuser: in der Reichenberger die Nummern 52, 72a, 114 und 153. Dann die Forster 49 und 52, die Lausitzer 8, die Liegnitzer 37 und die Wiener 31. In mehreren Häusern stehen seit längerem Wohnungen und Gewerbe leer. Akelius ist einer der Akteure, die unsere Nachbarschaftsstrukturen angreifen und unseren intakten Kiez zerstören. Neben den hohen Mieten und dem Leerstand geschieht das durch die andauernden Schikanen der Mieterinnen, Leerstand bewachenden Wachschutz, Kündigungen, Zwangsräumung und vor allem auch durch die Umwandlung in Eigentumswohnungen. Damit ist klar: Wir wollen und brauchen Akelius weder hier noch anderswo! Die Häuser haben wir mit unserer Miete schon längst abgezahlt und wie wir wohnen wollen, entscheiden wir selbst!
In unserem Dossier über Akelius haben wir das Geschäftsmodell des Konzerns genau analysiert und festgestellt, dass Akelius inzwischen auch vermehrt Mietswohnungen in Eigentumswohnungen umwandelt. Besonders gern in Milieuschutzgebieten. Bisher verkauft der Konzern in Berlin zwar noch keine dieser Eigentumswohnungen als einzelne Einheiten, in Schweden und Hamburg aber schon. Momentan dienen diese Umwandlungen der angeblichen Wertsteigerung der Häuser.
Warum? Weil Akelius nach der Ausreizung des Mietwohnungsmarktes in der Regel die Häuser wieder verkauft. Das dann meistens auch in Paketen an andere Investorinnen, und dann werden die Umwandlungen interessant. Denn Akelius kann wegen der Umwandlung einen höheren Kaufpreis erzielen und die neuen Investoren können sofort loslegen und die Wohnungen als Einzeleigentum verkaufen. Früher oder später heißt das also für uns Akelius-Mieterinnen, dass wir mit Kündigungen auf Eigenbedarf rechnen müssen. Auch wenn die direkten Rausschmeißer dann nicht mehr Akelius heißen, hat Akelius den Prozess eingeleitet und verantwortet ihn somit.
Und dann sind wir wieder beim Thema der Videokundgebung hier. Brenning ist zwar kein Großinvestor und kein Umwandler aber ein Multi-Kündiger auf Eigenbedarf. Deshalb finden wir, sollten alle Brennings und Konzerne wie Akelius keine Wohnungen besitzen dürfen. Sie haben ihr Recht an Teilhabe an dem Gemeingut Grund und Boden, und dem Wohnraum darauf, verspielt. Ein Berufsverbot für Spekulanten wäre doch mal eine sinnvolle Sache! Einfacher wäre aber ein wirkungsvoller Mieter*innenschutz über einen starken Mietendeckel, einen aktiven Milieuschutz, eine wirkungsvolle Mietenbremse und die Enteignung und Vergesellschaftung aller börsennotierter Immobilienkonzernen.
Wir fordern folglich: die Einhaltung der Mietpreisbremse ohne Ausnahme! Modernisierung darf nicht der Freifahrtschein zur Umgehung der Mietpreisbremse sein! Wir fordern einen echten Schutz von Kleingewerbe! Wir fordern den Stopp und die Rückumwandlung von Eigentumswohnungen in Mietwohnungen! Wir fordern weiterhin ein generelles Verbot von Kündigungen auf Eigenbedarf!
[29.09.2019] Redebeitrag bei der Leute-für-die-Meute-Kanaldemo
Zuerst einmal ein herzliches Hallo von uns, der Vernetzung der Akelius-Mieter*innen, an alle hier auf der Leute-für-die-Meute-Kanaldemo! Wir protestieren gegen das Geschäftsgebaren von Akelius heute um eine halbe Stunde nach hinten versetzt zeitgleich mit euch. Die Kämpfe der Meuterei sind auch unsere Kämpfe! Der Reichenberger-Kiez ist von der Sackgasse an der Mauer, dem Ende der Welt, zum Spekulationsort für Superreiche und Profitjägerinnen geworden. Welchen Abschnitt im Kiez wir auch betrachten, überall kämpfen Bewohner*innen gegen ihre Verdrängung und Gentrifizierung.
Akelius besitzt hier mindestens 9 Häuser und ist einer der Akteure, die die Nachbarschaft und den intakten Kiez zerstören. Ob es die hohen Mieten von bis zu 30 Euro den Quadratmeter sind, oder der hohe Leerstand oder die andauernden Schikanen, eins ist klar: Wir wollen und brauchen Akelius weder hier noch anderswo!
Doch Akelius hat das noch nicht kapiert. Dieses Jahr hat der Konzern tausende Wohnungen in München, Köln, Düsseldorf und Rhein-Main verkauft. Angeblich um Schulden abzubauen und sich noch stärker auf Berlin zu konzentrieren. Was das heißt, ist uns klar: Noch mehr bezahlbare Wohnungen sollen ins hochpreisige Segment verschoben werden.
Doch wir sagen: Stopp! Die Häuser haben wir mit unserer Miete schon längst abgezahlt und wie wir wohnen wollen, entscheiden wir selbst!
Unser Protest heute richtet sich vor allem gegen die Umwandlung von Gewerbe in Wohnraum. An sich ist das nicht unbedingt schlecht, denn wir brauchen dringend mehr leistbare Mietwohnungen in der Stadt. Aber Akelius macht das aus reiner Profitgier und damit am Bedarf der Nachbarschaft vorbei! In der Nehringstraße 11 in Charlottenburg hat Akelius 3 kleine Gewerbeeinheiten in 4 Kleinstwohnungen umgewandelt und dadurch laut Geschäftsbericht eine Mietsteigerung von 600% erzielt. Parterrewohnungen werden in diesem Haus nun für bis zu 38 € pro Quadratmeter angeboten.
Und in Kreuzberg in der Urbanstraße 171a hat Akelius diesen Sommer mindestens zwei Gewerbeeinheiten in Wohnungen umgewandelt und in typischer Akeliusmanier mit Einbauküche, Waschmaschine, Geschirrspüler teilmöbliert. Die Mietpreise dafür kennen wir noch nicht, erwarten aber nichts Gutes.
Und das zweite Grundproblem dieser Umwandungen von Gewerbe in Wohnraum ist der Wegfall unserer sozialen Versorgungsinfrastruktur und unserer Arbeitsplätze. Denn wenn der Lebensmittelladen, die Kita und unsere Lieblingskneipe nicht mehr fußläufig erreichbar sind, haben wir ein großes Problem. Denn dann ist das Wohnen hier kaum noch zu organisieren. Dann müssen wir zusätzlich viel Zeit aufbringen um unseren Bedarf an Alltäglichem zu organisieren. Wir haben keine Orte mehr um sozialen Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Und wegen der zusätzlichen Transportwege wird die Umwelt noch mehr belastet als ohnehin schon.
Deshalb fordern wir: Gewerbe soll in Mietwohnraum nur (zurück)umgewandelt werden, wenn er zuvor schon Wohnraum gewesen war und dann gewerblich zweckentfremdet wurde, vor allem im Fall von Ferienwohnungen und Vermietungsbüros! Wir fordern die Einhaltung der Mietpreisbremse ohne Ausnahmen! Modernisierung darf nicht zur Umgehung der Mietpreisbremse führen! Wir fordern einen echten Schutz von Kleingewerbe! Wir fordern den Stopp und die Rückgängigmachung von Umwandungen in Eigentumswohnungen! Wir fordern weiterhin ein generelles Verbot von Kündigungen wegen Eigenbedarfs. Und ganz grundsätzlich fordern wir einen starken Mietendeckel und die Enteignung der privaten, profitorientierten Immobilienkonzerne!
[07.09.2019] Redebeitrag auf dem Weisestraßenfest
Erstmal einen herzlichen Gruß an alle hier auf dem Fest!
Wir, die Vernetzung der Akelius-Mieterinnen, organisieren uns gegen das Geschäftsgebaren unseres Vermieters „Akelius“. Wem der Name noch nichts sagt, hier ein paar Eckdaten zu Akelius:
– Akelius besitzt derzeit mindestens 880 Häuser mit ca. 14.000 Wohnungen in Berlin.
– Das Geschäftsmodell sind Luxusmodernisierungen mit anschließenden Mieten von bis zu 40 Euro pro Quadratmeter.
– Für uns Mieterinnen bedeutet das in letzter Konsequenz: Kündigungen, Räumungsklagen und Zwangsräumungen.
Auf den Punkt gebracht: Akelius treibt die Mieten und den Mietspiegel ungebremst in die Höhe, vertreibt Menschen aus ihren Häusern und ihrem Kiez und unterstützt damit Gentrifizierung und Wohnungsnot. Solche Vermieter brauchen wir nicht!
Aber leider besitzt Akelius schon alleine hier in der Weisestraße drei Häuser, und zwar die Nummern: 14, 18 und 34. Alleine in diesen drei Häusern wissen wir aktuell von zwei Kündigungen durch Akelius – und in den letzten Monaten von Mietangeboten für eine Ein-Zimmerwohnung mit rund 31 qm für knapp 800 Euro sowie für eine Zwei-Zimmerwohnung mit ca. 80 qm für 1.400 Euro.
Damit ist klar: Wir brauchen weder Akelius, noch Kündigungen, noch diese Mietpreise!
Was wir brauchen ist:
– eine Stadt für alle!
– Grund und Boden als Gemeingut!
– Häuser in Selbstverwaltung!
Und damit das alles kein Traum bleibt, sind wir hier, organisieren uns und unterstützen uns gegenseitig.
Mit Wohnraum darf nicht spekuliert werden, denn das Recht zum Wohnen muss für jeden Menschen garantiert sein! Wir fordern deswegen die Stadt auf, die Häuser von Akelius und anderen Spekulanten in eine Anstalt öffentlichen Rechts zu überführen und unter demokratische Verwaltung der Stadtgesellschaft und von uns Mieterinnen zu stellen. Die Geschäftspraktiken und der Profitwahn von Akelius und Co. sind ein Problem, das öffentlich sichtbar und ernst genommen werden muss. Wir laden euch ein, mit uns zusammen diesen Übergriffen auf unsere Wohnverhältnisse Widerstand entgegen zu setzen.
Dieses nur an Profit statt am Wohl der Mieterinnen orientierte Geschäftsmodell von Akelius und Co. wollen wir mit euch jetzt und für immer vom Tisch fegen. Symbolisch könnt ihr das beim Dosenwerfen an unseren Stand schon mal proben. Außerdem haben wir noch Infomaterial ausliegen und wer noch mehr über Akelius wissen will, kann sich gerne durch unser brandneues Dossier zu Akelius in Berlin lesen. Das gibt es online auf unserer Website unter akelius-vernetzung.de oder zur Ansicht an unserem Stand.
Wir bleiben alle und stehen zusammen, damit niemand, weder unsere Nachbar*innen noch wir selbst, aus unseren Wohnungen und unserem Kiez verdrängt wird. Akelius hat zwar hunderte Häuser, aber wir sind zehntausende Mieterinnen!
[30.08.2019] Redebeitrag auf dem Protest-Straßenfest Wildenbruch/Weserstraße (Neukölln)
Wir protestieren solidarisch mit den Bewohner*innen, Gewerbetreibenden und Gästen der Wildenbruchstraße 85/86 und Weserstraße 164.
Euer Haus wurde an Akelius verkauft, einen Investor, der dafür steht, an allem vorbei zu handeln, was dem Allgemeinwohl entspricht. Akelius prellt mit steuersparenden Deals die Bezirke um ihr Vorkaufsrecht und ganz Berlin um seine Steuereinnahmen.
Das ist die legale Vorgehensweise, die durch die Politik der Bundesregierung ermöglicht wird. Doch auch der Bezirk Neukölln kann mehr tun als Zusehen. Wir fordern Jochen Biedermann und Martin Hikel auf, Widerstand gegen Akelius und sein Verhalt in Berlin-Neukölln zu leisten. Denn hier werden unsere soziale Ordnung und Strukturen durch diesen Konzern verändert und nachhaltig zerstört. Diese Entwicklungen sind unumkehrbar!
Akelius ist kein einfacher Immobilienbesitzer. Hinter Akelius versteckt sich ein Konzerngeflecht, das sich in zahlreiche Unterfirmen auffächert. An zentraler Stelle steht die schwedische Akelius Residental Property AB. Sie geht auf den Gründer und Namensgeber Roger Akelius zurück, ein Geschäftsmann, der zuvor als Buchautor und Steuer(vermeidungs)berater populär wurde.
Die Eigentümer der Akelius Residential Property AB sind drei Firmen mit Sitz auf Zypern. Diese Firmen gehören wiederum jeweils einer Stiftung mit Sitz auf den Bahamas. Beides sind klassische Steuerparadiese.
Für Akelius und sein Geschäftsmodell sind nur Metropolen interessant. Seit 2006 ist Akelius in Berlin aktiv und hat hier seitdem über 875 Häuser mit aktuell etwa 14.000 Wohnungen gekauft.
Das Ziel ist, sie zu „entwickeln“. Das heißt: Luxusmodernisierung, Ausreizung des Mietmarkts, Umwandlung in Eigentumswohnungen, Verkauf! Doch wir wollen nicht entwickelt werden!
Akelius ist eine*r der aggressivsten Vermieter*innen in Berlin. Sie geben mit Abstand die größten Summen für Modernisierungen aus. Diese Modernisierungen haben vor allem einen Zweck:
Die Mietpreisbremse auszubremsen! Denn wenn eine Modernisierung mindestens ein Drittel der Neubaukosten verschlingt, darf danach zu einem beliebigen Preis vermietet werden. Akelius nimmt diese Ausnahmeregelung als Dauerprinzip für sich in Anspruch, obwohl es nachweislich schon in mehreren Fällen nicht gestimmt hat! Davon abgesehen sind diese permanenten Dauermodernisierungen aus ökologischer Sicht der totale Wahnsinn! Vieles ließe sich reparieren oder instandsetzen. Doch das bringt keinen Profit. Deshalb reißt Akelius bei jedem Mieter*innenwechsel alles raus und baut neu, nur um sich nicht an den Mietspiegel halten zu müssen.
Mit diesen Modernisierungen rechtfertigt Akelius letztlich Angebotsmieten von bis zu 42 € warm den Quadratmeter!
Genauso erschreckend ist der Vergleich zwischen den Neuvermietungspreisen und den alten Mietverträgen. Wir konnten errechnen, dass Akelius durchschnittlich eine Verdreifachung bis Vervierfachung der Altmieten durch das Umgehen der Mietpreisbremse bei Neuvermietungen erzielt und somit ganz Berlin leistbaren Wohnraum entzieht und den Mietspiegel für alle nach oben treibt.
Doch wie Akelius mit den Mieter*innen umgeht, entspricht nicht ihren elitären Vorstellungen vom Wohnen. Es ist das reinste Elend. Wir Mieter*innen haben viele schlechte Erfahrungen mit Akelius gemacht:
- Unsere Anliegen werden immer wieder verschleppt.
- Dafür gibt Akelius gerne mal falsche Informationen raus oder verweigert die Kommunikation mit uns komplett.
- Beliebt sind auch haltlose Mietmahnungsbescheide, unbegründete Mieterhöhungsverlangen und fehlerhafte Betriebskostenabrechnungen.
- Mieter*innen klagen auch über die Verweigerung von Untervermietungen, selbst bei WGs.
- Wohnungen werden mit Hilfe geringster oder auch konstruierter Anlässe gezielt entmietet.
- Danach: langer Leerstand in Wohnungen und im Gewerbe.
- Frei werdende Wohnungen werden ständig neu modernisiert und extrem teuer vermietet.
- Durch die Dauermodernisierungen kommt es immer wieder neu zu hoher Lärm- und Dreckbelastung für alle anderen Mieter*innen über Monate hinweg.
- Und selbst Neumieter*innen werden zu der überhöhten Mieten noch zusätzlich abgezockt, wo es nur geht.
- Und seit neustem: Umwandlung von Mietshäuser in Eigentumswohnungen.
Durch den Mietendeckel will Akelius seine Strategie ändern. Akelius hat angekündigt, die Ausgaben für Luxusmodernisierungen von 3,3 Millionen pro Monat auf 200.00 Euro pro Monat zu senken.
Wir fordern einen starken Mietendeckel, der den Luxusmodernisierungen und den astronomischen Mieten von Akelius und allen anderen einen Riegel vorschiebt! Und wir fordern zweitens: Die Umwandlung in Eigentumswohnungen ohne Ausnahmeregelungen konsequent zu verbieten!
Wenn Akelius den Profit einer Immobilie abgeschöpft und sie umgewandelt hat, ist ihr Verkauf fester Bestandteil des Geschäftsmodells. Diese Entwicklung ist nicht umkehrbar.
Wir fordern: Berlin soll nicht zu einer Stadt der Eigentümer*innen werden, sondern Mieter*innen-Stadt für alle bleiben!
Noch ein kleines Detail zu Akelius in Neukölln: Allein in Neukölln besitzt Akelius bereit über 100 Häuser. Davon sind nicht einmal 10 Häuser sogenannte Vorkaufsfälle, d.h. Häuser in denen der Bezirk sein Recht auf Vorkauf prüfen konnte, weil die Häuser in Gänze und nicht als Anteile an einer GmbH verkauft wurden. Wir fordern Jochen Biedermann und Martin Hikel auf, sich dieser Ungerechtigkeit entgegen zustellen, die uns alle betrifft!
Wäre es nicht denkbar, Klage gegen Akelius und seine Share Deals und sonstigen Steuerspartricks einzureichen, wenn doch mitunter alle Firmen, die an diesen Deals beteiligt sind, letztlich im selben Firmengeflecht zusammenlaufen? Und kann nicht mal das Finanzamt bei Akelius eine umfassende Steuerprüfung vornehmen?
Wir Mieter*innen halten zusammen, organisieren uns und treten für unsere Interessen ein! Seit letzten Jahr gibt es die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen in Berlin. Wir tauschen Informationen aus, treffen uns zu Vollversammlungen, begleiten uns solidarisch zu Prozessen oder Terminen mit der Hausverwaltung und zerren letztlich Akelius ins Licht der Öffentlichkeit. Kommt zum Infostand und informiert euch über Twitter (StoppAkeliusB) oder unserer Website (Akelius-Vernetzung.de). Und alle Akelius-Mieter*innen laden wir ein, sich uns anzuschließen und mit uns zusammen Akelius & Co. vom Tisch zu fegen!
Wohnen ist ein Menschenrecht! Wohnen muss als Grundrecht sicher gestellt werden! Wohnraum muss vergesellschaftet werden! Akelius & Co. müssen enteignet werden!
[27.06.19] Proteste gegen den Lobby-Kongress der Immobilienwirtschaft
Die Vernetzung der Akelius-Mieter*innen war Teil des Protestes gegen den Lobby-Kongress der Immobilienwirtschaft am 27.06.19. Wir waren auf der Mahnwache und der Demo mit je einem Redebeitrag vertreten:
Mahnwache: Wir protestieren hier heute am sogenannten Tag der Immobilienwirtschaft gegen den alltäglichen Mietenwahnsinn, der uns in unserer fundamentalen Lebensgrundlage – dem „Wohnen“ – erschüttert. Uns bleibt keine Wahl: Wir können nicht einfach „nicht wohnen“. Dadurch wird ein immenser Druck erzeugt, der alltäglich auf uns lastet. Nicht jede*r kann das auf Dauer aushalten.
Aus unseren Häusern ziehen immer mehr Nachbar*innen aus. Viele wurden verdrängt und mussten ihre Kieze verlassen. Gerade wenn man Kinder hat, wenn man im Viertel fest verankert ist, entstehen Kontakte und Freundschaften, die sich nicht einfach wieder neu woanders schaffen lassen. Ebenso ältere Mieter*innen! Sie sind auf zentrale Infrastrukturen wie Arztpraxen und nachbarschaftliche Unterstützung in ihren Kiezen angewiesen.
Für börsennotierte Wohnungsunternehmen wie Akelius zählt aber nur, wie sich eine Wohnung am teuersten vermieten lässt. Wo sollen wir denn noch hinziehen?! Auch die Berliner Randbezirke werden immer teurer. Wie kann es sein, dass eine sechsköpfige Familie gekündigt und polizeilich geräumt wird und in einer Obdachloseneinrichtung unterkommen muss, nur um die Miete weiter in die Höhe zu treiben?
Deswegen schließen wir Akelius-Mieter*innen uns zusammen!
Der Immobilienkonzern Akelius besitzt über 870 Häuser mit aktuell etwa 14.000 Wohnungen in Berlin und hat seinen weltweit wichtigsten Standort hier in der Stadt. Viele Häuser kauft Akelius im Share-Deal-Verfahren kauft, um die Stadt um die Grunderwerbssteuer und die Bezirke um ihr Vorkaufsrecht zu prellen.
Laut dem Berliner Mieterverein ist Akelius eine*r der aggressivsten Vermieter*innen in Berlin. Die Zahlen bestätigen dies: Jüngst deckte ein Journalisten-Team auf, dass bei Akelius im Vergleich mit anderen Wohnungsunternehmen das stärkste Ungleichgewicht besteht zwischen den Ausgaben für Instandsetzung und Modernisierung. Während Akelius nur 9 € pro Jahr pro Quadratmeter zur Instandsetzung ausgibt, sind es 105 € für Modernisierungen. Mit diesen Modernisierungen rechtfertigt Akelius Angebotsmieten von bis zu 42 € warm den Quadratmeter! Damit umgeht Akelius systematisch die gesetzlichen Vorgaben zur Regulierung der Mietentwicklung.
Wir Mieter*innen haben viele schlechte Erfahrungen mit Akelius gemacht:
• Unsere Anliegen werden immer wieder verschleppt.
• Wohnungen werden mit Hilfe geringster oder auch konstruierter Anlässe gezielt entmietet.
• Frei werdende Wohnungen werden ständig neu modernisiert und extrem teuer vermietet.
• Zunehmend werden Mietshäuser in Eigentumswohnungen umgewandelt.
Wir Mieter*innen nehmen das nicht widerspruchslos hin!
Wir organisieren uns und treten gemeinsam für unsere Interessen ein!
Wir unterstützen uns gegenseitig und üben gemeinsam Druck aus auf alle, die für die heutige Situation verantwortlich sind, allen voran die Politik und die Wirtschaft!
Akelius hat hunderte Häuser, aber wir sind zehntausende Mieter*innen!
Die börsennotierten Wohnungsgesellschaften gehören enteignet und kommunalisiert! Wir Menschen in unseren Häusern und Nachbarschaften wollen unsere Wohnsituation selbst gestalten. Wir wollen gegenseitig Verantwortung für uns und unser Umfeld übernehmen. Was wir nicht wollen, ist verschleppte Instandsetzungen, unrechtmäßige Mieterhöhungen und Schikanen in Kauf nehmen, um die Profitrate von irgendwelchen Konzernen zu steigern. Wir wollen nicht vorgeschrieben bekommen, wo wir wohnen sollen und wo wir nicht mehr wohnen dürfen.
Die Wohnungspolitik muss grundsätzlich verändert werden! Sie muss dem Einfluss von börsennotierten Wohnungsunternehmen entzogen, vom Markt genommen und unter Mitsprache von Mieter*innen neu gestaltet werden. Warum wird bei Mietverzug nicht erstmal eine Mahnung geschickt, sondern gleich gekündigt und sofort eine Räumungsklage hinterhergeworfen, obwohl die Kündigungsfrist noch gar nicht abgelaufen ist? Warum dürfen Vermieter*innen mit einem vorläufigen Räumungstitel zwangsräumen, ohne den Ausgang eines Berufungsprozesses abwarten zu müssen? Warum müssen Mieter*innen Fehler der Vermieter*innen immer hinnehmen und in zähen Prozessen um Korrektur oder Entschädigung kämpfen und werden selbst beim kleinsten Anlass rausgeschmissen? Dieses Ungleichgewicht hat keine Zukunft!
Wohnen ist ein Menschenrecht! Wohnen muss als Grundrecht sicher gestellt werden! Wohnraum muss vergesellschaftet werden! Akelius & Co. müssen enteignet werden!
Demo: Wir Mieter*innen von Akelius haben die Nase gestrichen voll!
Mieten von bis zu 42,- Euro warm den Quadratmeter.
Kündigungen, Räumungsklagen, Zwangsräumungen.
Dauermodernisierungen ohne Sinn und Verstand.
Umwandlung von Mietshäusern in Eigentumswohnungen.
Vernachlässigung von Reparaturen aber tägliches Putzen der Fassade.
Wachschutz zum Erhalt von Leerstand.
Jagd auf kreative Wandgestalter*innen.
Es reicht! Akelius kann gehen! Spekulant*innen haben kein Anrecht auf unsere Miete!
Die Enteignungskampagne ist super!
Endlich wird mal wieder über die Eigentumsfrage nachgedacht.
Der Mietendeckel ist aber nur ein Anfang!
Ausnahmeregelungen und Befristung müssen unbedingt entfallen.
Und sowieso: das eine hebt das andere nicht auf! Wir brauchen beides!
Aber es muss auch sonst noch grundsätzlich über vieles debattiert werden, z.B.:
Was ist die Rolle der Justiz?
Wir alle kennen noch Richterin Regine Paschke. Ganz nach ihrem Vorbild meinte letztes eine Jungrichterin in Neukölln, dass sich der Mieter eben einen anderen Vermieter suchen soll, wenn er mit Akelius so unzufrieden ist, dass er die Enteignung befürwortet.
Was ist mit der Trennung von Politik und Wirtschaft?
Wir wissen noch alle, wer Harz IV eingeführt hat und wer den öffentlichen Wohnungsbestand in Berlin privatisiert hat. Der Wechsel von Politiker*innen in die Wirtschaft ist Gang und Gäbe. Aber es geht auch andersrum: Multimilliardär Roger Akelius hat sich 2016 Schweden als Bauminister angeboten.
Was ist Gemeingut und gehört uns allen und ist prinzipiell unveräußerlich?
Grund und Boden sind wie Luft, Licht und Wasser etwas, was allen Lebewesen gleichermaßen gehört. Niemand hat das Recht es für sich alleine zu beanspruchen und zu kaufen oder zu verkaufen.
Es ist klar! Wir brauchen weder Akelius, noch die Deutsche Wohnen, Vonovia, ADO, Padovicz, Pears Global noch all die anderen.
Wir brauchen solidarische Lebensräume, gesellschaftliche Besitzverhältnisse, eine gemeinwohl-orientierte Wirtschaft inklusive echtem Klimaschutz und eine gleichwertige Verteilung des Wohlstandes für alle hier und weltweit.
[07.06.2019] Kundgebung der Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. enteignen!“ und der European Action Coalition vor der Lobeckstraße 64
Wir stehen heute hier in der Lobeckstraße, um gegen die Macht und das Profitstreben der großen Immobilienfirmen zu protestieren.
In der Hausnummer 64 ist es die Deutsche Wohnen, die uns Mieter*innen das Leben schwer macht.
In den Hausnummern 65 bis 75, also direkt nebenan, ist es Akelius, die uns Mieter*innen das Leben schwer macht.
Dieser Häuser-Komplex besteht aus drei hintereinander stehenden Häusern, mit tollen großen Freiflächen dazwischen. Eigentlich ideal zum nachbarschaftlichen Wohnen und Leben.
Doch nicht so in diesen Häusern! Akelius hat den Komplex um 2014 herum gekauft. Letztes Jahr haben sie mit den Bauarbeiten begonnen. Alle Fassaden wurden mit Planen verhüllt, die Höfe mit Baumaterial und Schutt vermüllt, die Haustüren offen stehen gelassen, die Treppenhäuser verdreckt.
Für die Mieter*innen dieser Häuser bedeutet dies seitdem täglich Stress, Lärm, Deck und für einige sogar die Zwangsräumung. Vor reichlich einem Jahr hat Akelius aus diesen Häusern zwei Menschen ohne Mietschulden durch eine Zwangsräumung gewaltsam auf die Straße gesetzt. Zufällig wurde dies von Passanten beobachtet und uns gemeldet.
Wenige Wochen danach gab sich Akelius eitel und lud zur Besichtigung im Rahmen der Architekturtage 2018 in ihre neu eröffnete Akeliuszentrale an den Erkenenzdamm ein. Dieser denkmalgeschützte Wikingerhof ist ein großer Gewerbehof, aus dem Akelius zuvor 40 Künstler*innen und Ateliergemeinschaften und einige Kleingewebe vertrieben hat, um nun selbst repräsentativ im Herzen Kreuzbergs zu residieren. Als kleiner Beigeschmack: Von den zehn ehemaligen Wohnungen ist nur noch eine bewohnt. Den Rest nutzt Akelius anders, z.B. gewerblich als Mieter*innen-Büro. Auf Amtsdeutsch nennt man das Zweckentfremdung.
An einer Wand der Großraumbüros prangte zur Zeit der Architekturführung durch die Akeliuszentrale ein übergroßer Entwurf mit Streetartmotiven für die zukünftige Fassadengestaltung eben dieser Häuser hier nebenan in der Lobeckstraße 65 bis 75.
Doch nicht die lang ansässigen Mieter*innen dieses Viertels sollen in den Genuss der Verschönerung kommen. Vor einem Jahr zeugten die Briefkästen noch von viel Leerstand und einer großen Nachbarschaft mit dem klassischen Kreuzberger Migrationshintergrund.
Die neuen Mieten, die Akelius seit wenigen Wochen in diesen Häusern abruft, sind astronomisch:
1400 Euro für 70 m² in der Nummer 67
1500 Euro für 65 m² in der Nummer 71
1090 Euro für 35 m² in der Nummer 73
1012 Euro für 58 m² in der Nummer 74
Das ergibt eine Durchschnittsmíete von 23,67 Euro warm pro Quadratmeter. Der übliche Preis, den Akelius in Friedrichshain-Kreuzberg abruft.
Aber diese Mieten können und wollen wir uns nicht leisten! Unsere Antwort darauf ist deshalb kurz und einfach: Akelius & Co. enteignen!
[06.04.2019] Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn! / Mietendemo in Berlin
Rede im Enteignungsblock:
Wohnen ist Menschenrecht und kein Spielplatz für Monopoly-Spekulanten wie Akelius!
Akelius ist mit 13.700 Wohnungen einer der größten Eigentümer Berlins. Und laut des Berliner Mietervereins auch einer der aggressivsten. Die Zahlen bestätigen das: Jüngst deckte ein Journalisten-Team auf, dass bei Akelius im Vergleich zu anderen Wohnungsunternehmen das stärkste Ungleichgewicht zwischen den Ausgaben für Instandsetzung und Modernisierung besteht. Während das Unternehmen nur 9 € pro Jahr pro Quadratmeter zur Instandsetzung ausgibt, sind es 105 € für Modernisierungen. Das heißt für uns Mieter*innen: Wir müssen ewig auf dringend notwendige Reparaturen warten, die dann so billig wie möglich ausgeführt werden, während Modernisierungskosten bei jeder Gelegenheit auf uns abgewälzt werden. Mit diesen Modernisierungen rechtfertigt Akelius dann auch Angebotsmieten von bis zu 42 € warm den Quadratmeter. Dabei umgeht Akelius systematisch die gesetzlichen Vorgaben zur Regulierung der Mietentwicklung. Beispielsweise indem sie behaupten, Baumaßnahmen durchzuführen, die zu einer umfassenden Modernisierung der Wohnungen beitragen würden. Aber wir Mieter*innen lassen uns solche Spielchen nicht länger gefallen. Schon in mehreren juristischen Auseinandersetzungen musste Akelius einlenken, weil die verlangten Mieten nicht im gesetzlichen Rahmen lagen. Selbst Bezirksämter sind schon eingeschritten und haben Baustopps wegen ungenehmigter Baumaßnahmen gegen den Konzern verhängt oder einen Rückbau gefordert.
Wir fordern vom Gesetzgeber endlich die konsequente Abschaffung aller Ausnahmeregelungen im Mieterschutz!
Für uns Mieter*innen ist es immer wieder verblüffend, wie Akelius sich selbst darstellt. Sie behaupten, moderne Wohnungen anzubieten, da wir Berliner*innen uns hohe Qualität wünschen würden, legen dann aber neue Elektroleitungen über Putz. Sie behaupten, energetische Einsparungen zu fördern, reparieren aber nicht kaputte Türen und Fenster. Sie behaupten „bescheiden und bodenständig“ zu sein und sich „wohltätigen Zwecken“ verschrieben zu haben. Akelius ist wie die anderen Berliner Immobilienriesen auch eine Aktiengesellschaft. Der Großteil der Akelius Residential Property gehört der Akelius-Stiftung, die im Steuerparadies Bahamas sitzt und über zwei zypriotische Zwischenholdings 90 Prozent der Aktien besitzt.
Akelius ist keine seriöse Vermieterin, sondern der Monopoly-Spielplatz eines Steuerexperten!
Zu ihren vermeintlich wohltätigen Zwecken scheinen weder Instandsetzungen noch der Schutz von Bestandsmieter*innen zu gehören.
Deshalb fordern wir die Enteignung von Akelius! Wir fordern die Überführung des Wohnungsbestandes in eine Anstalt Öffentlichen Rechts, die von uns Mieter*innen kontrolliert wird!
Rede für die Abschlusskundgebung:
Schließen wir uns zusammen und fegen wir die Spekulanten vom Tisch!
Es ist toll, dass heute wieder so viele Menschen auf der Straße waren, um gegen den Mietenwahnsinn zu demonstrieren. Es ist wieder einmal deutlich geworden, dass das Problem der hohen Mieten und der Verdrängung inzwischen jede*n hier in dieser Stadt betrifft.
Akelius ist eines der großen privaten Wohnungsunternehmen und Mietpreistreiber Nr. 1 mit Angebotsmieten von bis zu 42 Euro warm den Quadratmeter. Wir Mieter*innen haben die Nase gestrichen voll von Akelius und deren Geschäftspraxis. Ein Unternehmen, das nur 9 Euro pro Jahr und Quadratmeter in die Instandsetzung, dafür aber 105 Euro in die Modernisierung steckt, agiert vollkommen am Bedürfnis der Menschen vorbei.
Akelius geht es nur um den Profit. Uns aber geht es um das Menschenrecht auf Wohnen!
Deshalb organisieren wir uns, tauschen Informationen aus, helfen uns gegenseitig und machen die Geschäftspraxis von Akelius öffentlich. Alleine ist es verdammt schwer, mühsam und zermürbend sich gegen so einen Immobilienriesen wie Akelius zu stellen. Aber zusammen sind wir unendlich viel stärker. Die Gesetze haben viel zu große Lücken, durch die wir als Einzelne immer wieder durchfallen.
Aber zusammen verstopfen wir diese Löcher!
Deshalb rufen wir dazu auf: organisieren wir uns und kämpfen wir gemeinsam für unsere Rechte! Und denken wir nicht nur defensiv, sondern überlegen wir uns, wie wir leben und wohnen wollen! Setzten wir uns für die Verwirklichung unserer Wünsche ein und halten wir an unseren Träume fest! Es ist klar, dass uns nichts geschenkt wird. Wir müssen uns das Erreichen unserer Ziele erstreiten und erkämpfen. Tun wir es!
Bauen wir eine Mieter*innen-Gewerkschaft auf, in der wir den Vermieter*innen geschlossen gegenübertreten! Enteignen wir die großen börsennotierten Wohnungskonzerne mit mehr als 3000 Wohnungen! Setzen wir die Deckelung der Mieten durch! Verhindern wir die Spekulation mit unseren Grundbedürfnissen durch private Konzerne! Nehmen wir uns endlich das zurück, was uns als Menschen allen gemeinsam gehört: den Grund und Boden!
[29.03.2019] 40 Euro pro Quadratmeter??? – Nein Danke!!!
Redebeitrag der Vernetzung der Akelius-Mieter*innen auf der Kundgebung vor der Akelius-Zentrale
Wir protestieren heute hier vor der Deutschlandzentrale von Akelius – einem Konzern, der in Berlin maßgeblich mit verantwortlich ist für massive Mietsteigerungen und gravierende Wohnungsnot. Akelius rechtfertigt seine hohen Mieten von bis zu 40,- Euro warm den Quadratmeter mit einer angeblichen Nachfrage nach modernen Wohnungen.
Doch das ist Quatsch! Akelius geht es nur um den Profit!
In seinem Geschäftsbericht von 2018 brüstet sich der Konzern mit der Steigerung von Mieteinnahmen um 600 Prozent am Beispiel der Nehringsstraße 11 in Charlottenburg. Dort hat Akelius drei Gewerbeeinheiten umgewandelt in vier kleinere Wohnungen und sie anschließend modernisiert. Dass die Anwohner*innen und Gewerbetreibenden laut dagegen protestiert haben, verschweigt Akelius. Letztlich konnte zwar die „Sternschnuppe“ bleiben, ein Laden der unter anderem Kinder der angrenzenden Schulen mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs versorgte – allerdings zur doppelten Miete.
Würde das Bedürfnis der Menschen dieser Stadt irgend eine Rolle spielen, wären es gerade die Wohnungen und Gewerbeeinheiten mit den günstigen Mieten, die angeboten werden müssen. Stattdessen zerstört Akelius systematisch den bezahlbaren Mietmarkt.
Wie sollte es auch anders sein, wenn ein selbsternannter Steuerexperte sich die existentielle Daseinsversorgung mit Wohnungen zum privaten Monopoly-Spielplatz macht? Allein in 2018 hat Akelius in Berlin 964 Wohnungen für 194 Millionen Euro dazu gekauft. Wohnungen mit bisher weitgehend akzeptablen Mieten. Eine dieser Wohnungen mit 25 Quadratmetern in der Wrangelstraße 92 hat Akelius vor zwei Wochen für 1060,- Euro Miete angeboten, das sind 42,- pro Quadratmeter!
Es reicht! Wohnen ist kein Luxus, sondern Menschenrecht!
Wir fordern, dass auch Akelius enteignet wird, damit der Wohnungsbestand mit den bezahlbaren Mieten erhalten bleibt! Denn die Wohnungsfrage wird am wenigsten durch überteuerten Neubau gelöst, sondern hauptsächlich durch den Schutz des Bestands!